„Food & Drink Pioniere“ – Craft Beer

Ein „Altes Mädchen“ als Craft-Beer-Trendsetter

Als Deutschlands erster Schallplatten-Millionär Freddy Quinn sein „Hamburg, altes Mädchen“ gesungen hat, war Natalja noch gar nicht auf der Welt. Im hellblauen T-Shirt ihres Arbeitgebers, eben dem Braugasthaus „Altes Mädchen“ in den Hamburger Schanzenhöfen, balanciert die 27-Jährige gekonnt ein Tablett mit fünf verschiedenen Sorten Bier durch den sonnenbeschienenen Innenhof. „Fünf Kunden an einem Tisch und für jeden eine andere Sorte“, sagt sie, „unsere Vielfalt ist eben eine unserer großen Stärken.“ Und, macht der Barservice-Job dennoch Spaß? „Gerade deshalb“, lacht Natalja, „und wie unser Angebot ist auch die Klientel extrem abwechslungsreich.“ Seit zwei Jahren arbeitet sie hier im Craft-Beer-Service und möchte so schnell nicht wieder fort.

 

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Das „Alte Mädchen“ ist berühmt für seine Craft-Beer-Sorten, die aus aller Herren Länder kommen: Südafrika, den USA, Italien, Skandinavien – aber natürlich auch viele aus Deutschland. Neben den Ratsherrn-Bieren schenkt die Barservice-Crew rund 60 Sorten in der Lagerstraße 28 B aus. „Craft“, das hat doch etwas mit Handwerk zu tun, oder? Natalja lacht schon wieder: „Na, und ob! Alle Biere hier werden nach alter Kunst gebraut. Die Geschäftsleitung achtet dabei sehr streng darauf, dass nur ausgesuchte Rohstoffe verwendet werden.“

Ist das jetzt Werbung, weil Betriebsleiter Dennis Teppler daneben sitzt? „Mitnichten! Wer hier im Bar-Service arbeitet, sollte schon eine gewisse Affinität zum Bier mitbringen. Ich habe mich erst einmal eingelesen, was Craft Beer eigentlich bedeutet.“ Muss man also erst einen Kurs absolvieren, wenn man im Craft-Beer-Service arbeiten will? „Ach was, aber ein Grundinteresse wird schon vorausgesetzt. Ist ja wohl auch völlig normal, finde ich.“

Wie ist Natalja denn an den Craft-Beer-Job gekommen? „Ich bin gelernte Hotelfachfrau, und deshalb habe ich mich in einer entsprechenden Fachzeitschrift nach einer neuen Stelle umgesehen. Dabei bin ich auf die Anzeige vom „Alten Mädchen“ gestoßen. Nach meiner Bewerbung wurde ich zum Gespräch eingeladen, und als ich das Konzept dahinter erläutert bekam, hat es gleich gefunkt, zumindest auf meiner Seite.“

 

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Natalja (27) kam mit sieben Jahren aus Polen nach Deutschland und gehört schon zum „Urgestein“ im „Alten Mädchen“: Einen Monat nach der Eröffnung fing sie an – und möchte möglichst lange bleiben.

 

Der Funke sprang wohl auch von der anderen Seite über. „Natalja ist klasse“, bestätigt Dennis Teppler, „und natürlich kommt ihr die Erfahrung aus der Gastro- und Hotellerieszene sehr zustatten.“ Neue Mitarbeiter(innen) werden in Gesprächen ins Thema eingeführt und lernen auch und gerade durch die zahlreichen Verkostungen viel über die Craft-Beer-Bewegung. „Aber wir nehmen natürlich auch gern talentierte Barservice-Quereinsteiger.“

Natalja trinkt selbst auch gern ein Bier – „allerdings erst nach Feierabend. Aber ein ‚Ai-Pi-Äi‘ ist schon was Feines.“ Was sie bevorzugt, ist also ein IPA, ein „Indian Pale Ale“, hell und stark. Testfrage an „unsere“ Servicekraft: Warum heißt das so? „Diese Ales wurden seit dem neunzehnten Jahrhundert in England und Schottland für die indische Kronkolonie gebraut. Sie hatten – und haben – einen besonders hohen Alkohol- und Hopfengehalt, weil sie die wochenlange Schiffsreise nach Asien überstehen mussten.“ Okay, Test bestanden!

Was braucht es noch, um im „Alten Mädchen“ einen Craft-Beer-Job zu bekommen und diesen auch zu behalten? „Das Publikum ist halt sehr gemischt: Vom klassischen Feierabend-Bierfreund über die Mädel-Truppe, die sich hier regelmäßig trifft, vom Touri bis zum Promi sind hier sämtliche Bevölkerungsgruppen vertreten, ob in Leggings oder im Anzug. Und an den Wochenenden brennt hier wirklich die Hütte. Man sollte also offen für alles und jeden sein – und ein bisschen was von Craft Beer verstehen, denn ab und zu wird der Barservice schon mal danach gefragt, was das eigentlich ist.“

Natalja jedenfalls macht es einen „Riesen-Spaß“: „Wir sind eine tolle Truppe, verstehen uns alle prächtig – untereinander und mit unseren Chefs. Klasse, finde ich auch, dass man mal in Jeans, mal in Rock oder Flanellhose kommen kann.“

 

 

Und wie steht es mit den Arbeitszeiten im Craft-Beer-Service? „Da ist natürlich Flexibilität angesagt“, weiß sie, „man kann nicht um 22 oder 24 Uhr das Tablett fallen lassen. Aber das muss jedem bewusst sein, der nach Gastronomie-Jobs sucht.“ „Wir halten uns natürlich strikt an die Arbeitszeitgesetze“, wirft Dennis ein, und Natalja bestätigt das: „Wer mal eine Stunde länger im Barservice arbeiten muss, kommt an einem anderen Tag eben später oder geht früher. Durchschnittlich komme ich auf achteinhalb Stunden, inklusive Pause.“

Wem würde Natalja einen Service-Job im „Alten Mädchen“ empfehlen? „All den jungen Leuten, die in Vollzeit oder Teilzeit eine spannende Arbeit mit genügend Freiraum für eine flexible Lebensgestaltung suchen.“ Klingt gut, oder?

Alle Infos zur Hamburger Craft-Beer-Location findet ihr hier:

Altes Mädchen – Braugasthaus – Website

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Wer noch mehr Craft-Beer-Vielfalt sucht, wird in den Hamburger Schanzenhöfen ebenfalls fündig!

Besucht den: Craft Beer Store in Hamburg